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Wir feiern vier Mondfeste und vier Sonnenfeste

Hintergrund und Geschichte

In unserer heutigen Zeit haben wir ein lineares Denken, was Raum, Zeit und Entwicklung anbetrifft. Besinnen wir uns jedoch auf die Natur, können wir beobachten, dass alles zyklisch abläuft, in einem immer wiederkehrenden Rhythmus von „Kommen und Gehen“. Aus diesem Wissen heraus wurden schon in den alten matriarchalen Kulturen des frühen Europas, u.a. bei den Kelten und Germanen, Jahreskreisfeste gefeiert. Die Jahreskreisfeste zeugen von der Notwendigkeit und dem Bedürfnis des Menschen, im Einklang mit der Natur und ihren Zyklen zu leben. Diese natürlichen Zyklen spiegeln unsere inneren unbewussten Zyklen wieder.

Wenn wir anfangen, die Jahreskreisfeste zu feiern und zu ehren, unserer kreativen Entfaltungskraft in Dankbarkeit und Verbundenheit mit der Natur ohne dogmatische Zwänge zu begegnen, kommen wir mit uns selbst und der Natur in Einklang. Jahreskreisfeste als Naturrituale wirken durch Symbole und einfache Handlungen auf einer tiefen Ebene unserer Seele und leisten hier Heilungsarbeit. Die Feste wecken in uns Gefühle und Bilder, zu denen wir im Alltag nur schwer Zugang finden. Wenn wir uns auf diesen Prozess wirklich einlassen, ist es eine tiefe spirituelle Arbeit, die es uns ermöglicht, dass wir uns in den Fluss des Lebens begeben und eigenverantwortlich unsere Entscheidungen treffen und unseren ureigenen Weg gehen. Dadurch entsteht eine bewusste Verbindung mit der Kraft von Mutter Erde und den in der Natur bestehenden Gegebenheiten. Der Mensch kommt so zu einer natürlichen bzw. naturnahen Lebensweise, die uns wieder in den grossen Kreislauf allen Lebens auf der Erde einbindet.

Unsere Vorfahren wussten um die die Kraft und Bedeutung von Zeremonien. Indem sie die einzelnen Phasen des Jahreslaufs bewusst feierten, nahmen sie die verschiedenen Energien und Zyklen in ihrem eigenen Leben wahr. So finden viele unserer heutigen Feste ihre Grundlage in den alten Jahreskreisfesten. Durch die Folgen der Christianisierung gerieten die ursprünglichen Bräuche und Bedeutungen leider zunehmend in Vergessenheit.

Der meist von uns benutzte patriarchale Jahreskalender gaukelt uns Linearität vor, wo Zyklen sind. Die Natur ist zyklisch und hat einen klaren Rhythmus: Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Säen, wachsen, ernten, ruhen oder bei uns Menschen: Geburt, Entwicklung, Weisheit, Tod.Der Zyklus der Frau spiegelt sich in den Mondphasen wider und diese haben Einfluss auf Ebbe und Flut.

In Europa wurden im vorchristlichen und auch noch im christlichen Zeitalter zwei sich widersprechende Kalender benutzt: Der „julianische" Sonnenkalender der Kirchenmänner und der Mond- und Menstruationskalender der Bauern, der von der Grossen Göttin stammt. Chinesische Frauen führten vor 3’000 Jahren einen Mondkalender ein. Bei den Mayas Zentralamerikas wusste jede Frau, dass der Kalender seinen Ursprung in ihrer Monatsregel genommen hatte. Die Römerinnen nannten die Zeitberechnung „mensuration“, also Wissen von der Menses. Die gälischen Wörter für „Menstruation" und „Kalender" sind identisch: miosach und miosachan. Bestimmte Handlungen waren aus Furcht, die Übergänge der Göttin zu stören, am siebten Tag jeder Mondphase verboten. Und auch in der Bibel steht, dass Gott am siebten Tag geruht hat. Cäsar stellte fest, dass die Keltinnen die Zeit nicht nach Tagen, sondern nach Nächten massen. Die christlichen Feiertage beruhen alle auf „heidnischen" heiligen Tagen, sind jedoch um 12 Stunden versetzt.

Acht ist die Zahl der Ausgleichung und zugleich der Unendlichkeit.
Mit den Jahreskreisfesten ist das Jahr in acht Teile geteilt, die in sich auch eine Ausgleichung darstellen und sich endlos fortsetzen.
So ist das jeweilige Gegenüber stets die Ergänzung des anderen Festes:

Die Wintersonnenwende mit der längsten Nacht steht gegenüber der Sommersonnenwende mit der kürzesten, der Jahrestiefpunkt gegenüber dem Jahreshöhepunkt.

Lichtmess mit dem Thema „Licht ins Dunkel" steht gegenüber von Lammas, wo das Thema „Dunkelheit kommt ins Licht" aktuell ist.

Die Frühlingstagundnachtgleiche steht der Herbsttagundnachtgleiche gegenüber, während bei ersteren die Tage nun länger als die Nächte werden, ist es bei zweiterer umgekehrt.

Und dem Fest der Freude und des Lebens Beltane steht das Fest des Todes und der Besinnung, Samhain gegenüber.

Eine spezielle Zeit ist nach Weihnachten, die wir auch für uns nutzen können wie unsere Vorfahrinnen und Vorfahren.

Rauhnächte (25.12. - 5.1.)   
Die 12 heiligen Nächte. Zeit zwischen den Zeiten. Der Vorhang zur Anderswelt ist dünn.
Am 6. Januar wurden die Häuser gereinigt und durch Räucherungen sollten alle Geister des vergangenen Jahres verjagt werden. Danach wurden die Häuser durch an die Eingangstür angebrachte magische Zeichen geschützt.

Übersicht über die Jahreskreisfeste